Ehemaliger Camburger Fußballer ist jetzt in Potsdam zuhause

erste Trainerstation in Camburg
als Spieler 2001 bei Potsdam West

Vielen Fußballern und Funktionären der Region dürfte sein Name noch ein Begriff sein. Zwischen 1976 und 1996 schnürte der heute 47-jährige gebürtige Jenaer Andreas Schellack für Dynamo Camburg seine Fußballschuhe – ein Jahr auch mal in Frauenprießnitz – und ist heute Trainer beim FSV Babelsberg 74.
„Lang, lang ist es her“, lautete der Einstieg in eine SMS, die der Autor zu Ostern erhielt und ihn darin auch informierte, wer er ist und wie er zu seiner Handynummer gekommen ist. „Ich wohne jetzt seit 16 Jahren in Potsdam“, erfuhr der Verfasser. Und auch die Verbindung zu damals war schnell hergestellt. Mit dem Trainingszentrum (TZ) Dynamo Gera war „Schelle“ 1986 mal in einem Trainingslager in Schwerin, wo er sein Talent unter Beweis stellen sollte. Zudem legte er in der Zentralen Trainingsstätte in Gera-Heinrichsgrün, gemeinsam mit Bernhard Nitschke, dem damaligen Sektionsleiter, seine Übungsleiterstufen eins und zwei ab. Erstaunlich, war er doch da erst 19 Jahre alt. Aber Andreas hatte sich schon in Camburg die ersten Sporen als 16-17-jähriger Übungsleiterhelfer verdient.

Dem Fußball adé gesagt hat der gelernte Bau- und Möbeltischler nur als Aktiver. 1996 zog es ihn familiär und arbeitsbedingt nach Potsdam, wo er seine fußballerische Laufbahn bei Eintracht Potsdam-West von 1998 bis 2004 als Spieler und Spielertrainer in der Stadtklasse von Potsdam fortsetzte. Hier hatte der heutige Möbelmonteur den Verein mit gegründet und wurde auf Anhieb Stadtmeister der Saison 1999/2000. Dazu steuerte der Rotschopf 27 Saisontore als Libero bei. 2004 wurde der Vater zweier Söhne (23/16) vom FV Turbine Potsdam (nicht zu verwechseln mit dem Frauenfußballclub) umworben und er folgte dem Lockruf. Turbine spielte zum damaligen Zeitpunkt in der Kreisliga und stand auf einem Abstiegsplatz. Dieser konnte nicht mehr verhindert werden und so übernahm der Thüringer zur Saison 2004/2005 in der 1. Kreisklasse die Mannschaft mit dem Ziel, ein Team mit jungen Spielern aufzubauen. Dies gelang bis 2010, als man knapp den Relegationsplatz verpasste, aber mit dem Abstieg nie etwas zu tun hatte. 2010/2011 zur Winterpause, trat der Camburger nach Ungereimtheiten mit dem Sportlichen Leiter und Vorstand bei Turbine Potsdam zurück. Die Pause hatte gerade zwei Tage Bestand, als sein jetziger Verein, FSV Babelsberg 74, anklopfte und fragte, ob er nicht die zweite Männermannschaft übernehmen wolle, die in der 1.Kreisklasse – wie Turbine Potsdam – spielte, aber auf dem letzten Tabellenplatz war. Es gelang dem ehemaligen Torjäger. in der Rückrunde 27 Punkte mit der Mannschaft zu sammeln und die Klasse zu halten. In der Saison 2013/14 musste der FSV II in der 1.Kreisklasse die Qualifikation bis Platz sieben schaffen, um in der folgenden Saison nach der Neustrukturierung des Fußball-Havelkreises Brandenburg Kreisliga spielen zu können. Dies gelang seiner Truppe im letztem Spiel und somit kickt er mit dem FSV 74 in diesem Spieljahr Kreisliga, wo man derzeit auf einem sicheren Mittelfeldplatz steht. Es gefällt ihm in der Sportstätte an der Breitscheidstraße in Babelsberg, wo alles sehr familiär ist. Nicht zufällig stammt der Trainer der 1. Männermannschaft auch aus Ostthüringen. Jan Kähne, einstiger Keeper beim Post SV Gera und er ergänzen sich sehr gut bei der Trainingsarbeit und stimmen sich stets optimal für die anstehenden Wochenendspiele ab.

In Camburg hießen seine Trainer Werner Michaelis, Siegfried Peukert, Bernhard Nitschke, Gerd Meister, Ulli Lämmerzahl und Norbert Kahnt. Auch den langjährigen KFA-Spielausschuss-Vorsitzenden Wolfgang Perner kennt er gut. Im Juni 1996, kurz vor seinem Umzug nach Potsdam, wurde ihm als 29-Jährigem die Ehrennadel des Thüringer Fußball- Verbandes in Bronze verliehen, die ihm den Abschied versüßte. Sein nächstes Ziel in der neuen Heimat lautet Erwerb der C-Lizenz für Fußballtrainer. Bestimmt kommt ihm da das Trainingsprogramm easy2, mit dem er sich stets akribisch und einen Tag vorher auf die Trainingseinheiten mit seinen Jungs vorbereitet, entgegen.

Der Kontakt in seine Heimatstadt Camburg und zur Eintracht ist nie abgerisen. Hierher kommt der ledige Opa jedes Jahr zum Sommer-Fußballfest, wo er mit „seiner Mannschaft“ Freundschaftsspiele austrägt. Auch nach Gera kommt er, und zwar 2016 zum Post-Cup in die Panndorfhalle, gemeinsam mit Jan Kähne.

Ein Bericht von Manfred Malinka; Fotos / Bilder (Archiv / Schellack)

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